Leitfaden: Mit steckerfertigen PV-Anlagen selbst Strom erzeugen.

Wer eigenen Strom erzeugen möchte, braucht kein Eigenheim. Mit steckerfertigen PV-Anlagen können auch Mieter einen Teil ihres Strombedarfs selbst decken.

Veröffentlicht: 15. Mai 2020 | Kategorie: Allgemein, Publikationen, Stecker-Solar | Autor / Autorin: Julia Müller

Solarstrom vom Balkon

Mit steckerfertigen PV-Anlagen selbst Strom erzeugen

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SmartGridsBW Deckblatt Leitfaden für steckerfertige PV-Anlagen

Wer mit der Sonne Energie erzeugen möchte, braucht kein Eigenheim. Mit steckerfertigen PV-Anlagen (auch Mini-PV oder Balkon-PV genannt) können auch Mieterinnen und Mieter einen Teil ihres Strombedarfs selbst decken.

Einige Jahre lang wurden sie scherzhaft auch als Guerilla-Module bezeichnet, doch die Zeiten, in denen die Stromerzeugung mit Balkon-Solarmodulen nicht geregelt war, sind inzwischen vorbei. Ende April 2019 trat eine neue rechtliche Norm in Kraft, die es auch Laien ermöglicht, ihre Balkon-PV-Anlage bei ihrem Netzbetreiber anzumelden. Zuvor musste das ein Elektroinstallateur übernehmen.

Möglich ist nun die Anmeldung von Photovoltaik-Modulen bis zu 600 Watt. Montieren lassen sich die kleinen Anlagen an Balkon-Brüstungen, deshalb sind sie auch für Mieterinnen und Mieter interessant. Die Anlagen kosten oft weniger als 500 Euro, laut DGS können sie Solarstrom schon ab acht Cent pro Kilowattstunde erzeugen. Damit lohnt es sich, die Sonnenenergie selbst zu verbrauchen, denn Stromanbieter stellen pro Kilowattstunde etwa 29 bis 35 Cent in Rechnung.

Unter optimalen Bedingungen kann ein Durchschnittshaushalt mit einer 600-Watt-Anlage bis zu 20 Prozent seines Stromverbrauchs decken, sagte Markus Vietzke von der DGS der Deutschen Presse-Agentur. Wie viele Kilowattstunden Solarstrom sich in der eigenen Stadt pro Jahr ernten lassen, kann man über eine Kartenfunktion wie die des Internetportals SolarServer bestimmen. Unter optimalen Bedingungen kann die Rendite der steckerfertigen PV-Anlagen laut Vietzke bis zu 6,6 Prozent betragen.

Einspeisesteckdose und Zweirichtungszähler

Neben der Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber gibt es allerdings noch einige weitere Anforderungen zu beachten. Damit der Anschluss der Norm entspricht, muss die normale Schuko-Steckdose von einer Elektrofachkraft gegen eine sogenannte Einspeisesteckdose ausgetauscht werden. Bei Mietverhältnissen muss dazu die Vermieterin bzw. der Vermieter sein Einverständnis geben.

Mit dem örtlichen Netzbetreiber sollte man außerdem klären, ob Änderungen am Zähler nötig sind. Wichtig ist, dass der Stromzähler über eine Rücklaufsperre verfügt und somit nicht rückwärts laufen kann, wenn Strom eingespeist wird. Manche Netzbetreiber verlangen auch einen Zweirichtungszähler, der die Einspeisung in das Stromnetz messen kann. Dafür werden in manchen Fällen zusätzliche Gebühren nötig. Ob sich eine Balkon-PV-Anlage rentiert, hängt deshalb stark von den individuellen Anforderungen ab.

Förderprogramme für steckerfertige PV-Anlagen

Um die Energiewende voran zu bringen und Beteiligungsmöglichkeiten zu schaffen, bieten immer mehr Kommunen und Landkreise Förderungen für Balkon-PV-Anlagen an. Hier finden Sie eine Übersicht kommunaler Förderprogramme für steckerfertige PV-Anlagen nach Bundesländern.

Das Thema Balkon-PV interessiert Sie und Sie überlegen, eine eigene Mini-Solaranlage zu erwerben, um selbst Strom zu produzieren? Informationen, Tipps und Hinweise sowie eine Checkliste zum Thema finden Sie in unserem Leitfaden Mach deinen Balkon schön! Mit steckerfertigen PV-Anlagen selbst Strom erzeugen.

Downloads

Weitere Infos:
– Ertragsberechnung des Portals SolarServer
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie zur Norm VDE-AR-N 4105
– Artikel zu Balkon-Solaranlagen auf sueddeutsche.de
– Artikel zu Balkonmodulen bei taz.de
Marktübersicht zu Solaranlagen

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