Keine Energie verschwenden

Im Rahmen der Partizipationsarbeit im C/sells fängt SmartGridsBW regelmäßig Stimmen zu Energiewendethemen ein. Diesmal interviewten wir Jochen Blöcher über seine Teilnahme am C/sells-Projekt ReFLEX.

Veröffentlicht: 2. April 2020 | Kategorie: Allgemein, Blog | Autor / Autorin: Christian Schneider

Im Rahmen der Partizipationsarbeit im SINTEG-Projekt C/sells fängt SmartGridsBW regelmäßig die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger zu Energiewendethemen ein. Diesmal interviewten wir Jochen Blöcher, Inhaber der Jochen Blöcher GmbH, um zu erfahren, was ihn zur Teilnahme am Forschungsvorhaben C/sells in Dillenburg motivierte.

„Es ist für mich ein Problem, Dinge zu verschwenden, sowohl persönlich als auch als Unternehmer. Da liegt es nahe, dass man die Energie, die man am Tag zu viel hat, für Spitzenlasten zu anderen Zeiten speichert.“ – Jochen Blöcher, Unternehmer

Jochen Blöcher Batteriespeicher: Jochen Blöcher im Interview.

Herr Blöcher, was sind Ihre persönlichen Beweggründe, um am Projekt ReFLEX Dillenburg teilzunehmen und einen Batteriespeicher im Rahmen des Forschungsteils des C/sells-Partners ENM installieren zu lassen?

Alle unsere Gebäude sind mit PV-Anlagen ausgestattet und produzieren im Jahresdurchschnitt deutlich mehr Energie, als sie verbrauchen. Die Anschaffung eines ausreichend dimensionierten Batteriespeichers ist daher die logische Konsequenz. Tagsüber steht viel mehr Strom, der bei uns auch für die Heizung (Luft-Wärmetauscher) verwendet wird, zur Verfügung, als benötigt wird. Wir speichern somit den überschüssigen Strom und verbrauchen diesen in den Tagesrandlagen oder nachts. Zusätzlich speichern wir überschüssigen Strom in unseren Elektrofahrzeugen, die wir im Nahbereich einsetzen.

Was hat Sie motiviert Ihre Gebäude auf Erneuerbare Energien umzurüsten und mit Solaranlagen auszustatten?

Insgesamt ist mir persönlich und auch uns als Unternehmen wichtig, nachhaltig mit unserer Umwelt sowie den Ressourcen umzugehen und erneuerbare Energien sinnvoll zu nutzen. Wir haben dazu im Unternehmen ein eigenes Team von Kollegen, die sich um das Thema Nachhaltigkeit kümmern, sowohl in Bezug auf Energieverbrauch, Abfall-/ Mülltrennung als auch auf die Einstellung der Kollegen zu diesen Themen.

Herr Blöcher, abschließend noch ein Wort von Ihnen zur Energieversorgung der Zukunft, wie wünschen Sie sich diese?

Die Energieversorgung der Zukunft bedeutet für mich, dass sich Wohnhäuser und Unternehmen mit „geringem“ Energieverbrauch künftig überwiegend (oder vollständig) selbst versorgen können, sowohl den Tag über als auch über Nacht. Ob der Batteriespeicher dabei fest installierte Anlagen oder auch mobile Einheiten wie beispielsweise PKWs sind, spielt dabei keine Rolle. Zudem kann ich mir vorstellen, dass beieinanderliegende Gebäude oder Straßenblöcke sich untereinander bei der Energieversorgung stützen können und so Verbrauchsspitzen oder zu niedrige Erzeugungs- oder Speicherkapazitäten abfangen können. Natürlich ist in dieser Vision ein Netzbetreiber notwendig, der den darüberhinausgehenden Verbrauch abdecken kann und ein funktionierendes Netz zusammen mit weiteren Energiequellen betreibt, beispielsweise Wind- und Wasserkraftwerke. Erneuerbare Energien können wirtschaftlich und nachhaltig genutzt werden, warum sollten wir dieses Potenzial verschwenden?

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